Lieber Herr Chukwumerije,
ich habe Ihre Werbung am Schweizer Platz erhalten und mir Ihr Wahlprogramm/ Ziele sehr genau durchgelesen.
Ihre offensichtlich wichtigsten Ziele sind natürlich ein Thema auch für mich. Jedoch ist das für mich persönlich ein Thema welches gelebt werden muss und nicht unbedingt ganz oben auf der Wahlkampfagenda stehen sollte. Auch denke ich, dass wir mit Frankfurt eine recht tolerante Stadt haben- Wohnungsmisere, Umweltthemen, Abbau der Bürokratie etc. wären für mich konkreter.
Auch fehlt mir bei Inklusion und Toleranz etc. eine klare Differenzierung zu den Gruppen, die unserer Gesellschaft die Bedingungen für eine Integration diktieren wollen. Darunter zähle ich insbesondere viele der Muslime. Denen möchte ich keinen Freifahrtschein für eine Intergationsunterstützung nach deren Vorstellungen erteilen.
Ich finde es trotzdem klasse, dass Sie sich als parteiloser gegen die etablierten Parteien, mit all ihrem Filz, aufstellen und wählen lassen möchten!
J. L.
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Hallo Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich bin als neuer und unabhängiger Politiker am Anfang der Ausformulierung meiner Grundeinstellungen in politischen Aussagen und konkreten Positionierungen für das deutliche Verständnis der Wähler.
Durch solche Rückmeldungen wie die Ihren werde ich auf Bereiche aufmerksam gemacht, in denen ich meinen konkreten Stand noch klarer und verständlicher erklären muß. Das werde ich auch im Verlauf des morgigen Tages auf meiner Homepage weiter tun.
Ihnen kann ich aber hier und jetzt direkt sagen:
Die Vereinfachung - und das transparenter und menschlicher Machen - unserer Bürokratie und unserer Politik überhaupt steht oben auf meinem avisierten Wirkungspfad. Zum Beispiel müssen wir im digitalen Zeitalter die Digitalisierung als Hilfsmittel zur Entbürokratisierung einsetzen.
Kleine Beispiele: Die Tatsache, daß im Jahre 2021 ein Frankfurter Bürger nirgendwo online seinen Wahlraum ermitteln kann - genau dort, wo er seinen Willen kundtun soll - ist ein großes Demokratie-Defizit. Überhaupt in Bezug auf die Wahl wird viel zu wenig aufgeklärt und informiert, und dies spielt den etablierten Parteien in die Hände. Denn neue Wähler und neue Politiker finden ihren Weg ganz schwer in das Geschehen hinein.
Oder - in Bezug - auf die Politik selbst, die Tatsache, daß StVV- und Ortsbeiratssitzungen nicht auf Facebook oder YouTube ganz einfach Live übertragen werden, oder daß Umfragen und Befragungen nicht häufiger online stattfinden, verpasst die Chance, mehr Bürgerpartizipation zu erreichen.
In Bezug auf einen Abbau der Bürokratie selbst wäre der notwendige erste Schritt umfassende Umfragen, um über die Mehrheitsmeinung konkrete Knotenpunkte und Lösungsansätze zu bekommen.
Das wiederum mündet wieder in mein Kernvorhaben: die Repräsentation und der Austausch mit den Mitbürgern überhaupt!
Was Inklusion und Toleranz angeht:
Oberstes Maxime ist, daß jeder, der hier äußerlich einen Aufenthalt hat, auch innerlich die Nähe zu dem Deutschen Wesen suchen muß! Zum deutschen Wesen, zur deutschen Art und zur deutschen Sprache. Das ist die Voraussetzung für eine gelungene Integration. Daraus ergeben sich dann alle Maßnahmen, die zur Förderung der Integration erarbeitet werden. Zum deutschen Wesen gehört für mich allerdings aber auch Toleranz und Zivilisiertheit, jedoch auch der Schutz unserer Souveränität. Ähnlich wie jeder Amerikaner sich vor allem als Amerikaner sieht, muß jeder in Deutschland - egal welche Religion er bevorzugt - bereit sein, das Deutsche mitzutragen. Jeder, der das tut, darf wiederum auch erwarten, von der Deutschen Gesellschaft und der Deutschen Seele akzeptiert zu werden, und nicht weiterhin im Kern auf Ablehnung zu stoßen und permanent damit leben und dagegen kämpfen zu haben.
Umwelt / Wohnen / Wirtschaft:
Umweltthemen beeinflussen jetzt andere Entscheidungen - Wohnen, Verkehr, Wirtschaft, Freizeit, usw, alles.
Die Umwelt ist ja der neue California Rush. Da gibt es in der Zukunft Geld zu verdienen. Deshalb werden die Grünen zunehmend die Partei der Kapitalisten, während die CDU und die FDP immer „grüner“ werden. Nicht umsonst sehen wir verstärkt einen Trend mehr zu „Schwarz-Grün“, nach dem Jahrzehntelang nur von „Rot-Rot-Grün“ die Rede war. Aber wenn die Umwelt das Hauptfeld der morgigen Wirtschaftsarbeit sein wird, dann wird die Umwelt auch das Hauptfeld der morgigen Wirtschafts-Arbeiter sein werden. Somit wird die Umwelt auch zum Kampfplatz der Arbeiterparteien, z.B. SPD und die Linke. Alle versuchen sich in Bezug auf Umweltthemen zu positionieren und die Positionen ständig neu zu bewerten.
Deshalb empfangen wir wohl widersprüchliche und wechselnde Signale von den Parteien in Sache Umwelt, auch in Bezug auf Wohnen und Wirtschaft.
Stichwort: Günthersburghöfe.
Aber in der Kommunalpolitik des Bezirk 5 fange ich klein an:
- Weniger Plastik. Keine Kunststofftüten mehr in Supermärkten, nur noch Papier (ähnlich wie in Spanien).
- Um den Autoverkehr zu reduzieren, hilft es nicht, einfach den Mainkai zu schließen und den Druck auf Sachsenhausen zu erhöhen, sondern die öffentlichen Verkehrsmittel sollen weiter ausgebaut werden und deren Nutzung stark incentiviert.
- Flächennutzung überhaupt:
... wir brauchen mehr BEZAHLBARE WOHNUNGEN!!!
... dürfen aber Standbeine und Treiber unserer Wirtschaft nicht wegdrängen!
... gleichzeitig müssen wir grüner werden.
Da sage ich, wie brauchen den Mut, eine ganz andere Stadtplanungsphilosophie zu probieren. Denn das Problem mit der Klima-Krise ist, daß sie tatsächlich eine KRISE ist und als solche angegangen werden muss!
Hier zum Beispiel ein Plakat aus Österreich, auf dem stadtentwicklerisch einiges zusammengefasst ist. Es geht hier nicht darum, nachzuahmen, sondern zum Neudenken uns inspirieren zu lassen.
https://www.klimakonkret.at/wp-content/uploads/2020/10/KlimaKonkret_Karte_WEB.pdf
Meine Aufgabe im Ortsbeirat 5 besteht diesbezüglich darin, nach den Partnern zu suchen, die es überhaupt wagen wollen: mehr und bezahlbare Wohnungen und gleichzeitig grüner werden.
Schulwesen:
Noch ein anderes Thema sind Schulen. Es gibt nicht genug Schulen, Kitas und Hortplätze. Auch nicht genug Freizeitaktivitäten (z.B. Schwimmkurse) für Kinder im Bezirk 5. Für einen Ausbau diesbezüglich will ich kämpfen.
Tiefer in die Schulthematik eindringend muss man erwähnen, daß die Digitalisierung in den Schulen viel zu langsam stattfindet.
Corona und das wegen Lockdowns beschlossene Homeschooling macht deutlich, wie sehr wir - Deutschland - dies bezüglich hinterher hinken.
Der Wohnungsmarkt und das Schulwesen sind gleichzeitig auch zwei Bereiche, aus denen immer wieder Rassismusvorwürfe ertönen. Auch das präsentiert uns mit einem Wirkungsfeld, auf dem wir unsere Einigkeit vervollkommnen können.
Beim Thema corona-verursachte Probleme bleibend finde ich auch, daß wir solidarisch die Teilöffnung von kleinen und mittelständischen Betriebenen und Kultureinrichtungen in Erwägung ziehen sollen. Vor allem die, bei denen es keinen klaren Beweis gibt, daß sie Treiber sind. Gestern konnte ich an einer Live Podiumsdiskussionsrunde (Produktion von Ubuntu Haus, Haus am Dom, und Entwicklungspolitisches Netzwerk EPN) physisch vor Ort teilnehmen, weil vorher alle Teilnehmer getestet wurden mit einem Schnelltestverfahren. Die Möglichkeit besteht also, mit schneller Investition in dieses Verfahren, daß immer mehr Aktivitäten wieder stattfinden können und die Wirtschaft langsam wieder hochgefahren wird. Auch sollte die Geschwindigkeit, mit der geimpft wird, durch Entbürokratisierung erhöht.
Vielen Dank für die aufmunternden Worte und hoffentlich bis bald wieder,
Alles Gute!
Che Chukwumerije
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